Das deutsche Zivilrecht ist geprägt von Anspruchsdenken. Es lässt für eine Vermittlung in Konflikten nur begrenzt Raum. Demgegenüber versucht die Mediation Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen wie der Konflikt-, Kommunikations- oder Verhandlungsforschung zu einem Verfahren der Konfliktlösung zu verbinden. In diesem Ansatz liegt das Revolutionäre dieser Methode der Streitbeilegung.
In Familienunternhemen und Unternehmerfamilien sind viele Rechtsgebiete und zudem wirtschaftliche Interessen und familiäre Positionen bisweilen konfliktbeladen vereint. Hier bietet Mediation Methoden, die den Bestand des Unternehmens sichern sowie die Familie befrieden und in beiden Bereichen existenzgefährdende Krisen und idealerweise vermeiden können. Das Verfahren geht über einfache Vermitttlungsversuche weit hinaus.
Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist, die Möglichkeiten und Grenzen des Mediationsverfahrens im Kontext von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien darzustellen.
In: Streit und Streitvermeidung im Familienunternehmen (2021). Festschrift für Lutz Aderhold zum 70. Geburtstag. Hrsg: H. Fr.v. Erffa / G. Lehleiter / T. Prigge. Köln. Verlag Dr. Otto Schmidt KG. S. 241-270