Seit zehn Jahren weisen die prosperierenden Ballungsräume in der Bundesrepublik einen erheblichen Zuzug von Einwohnern auf. In den letzten Jahren hat sich dadurch eine Knappheit von "bezahlbarem" Wohnraum eingestellt. Die Immobilienwirtschaft weiß sich einig, dass diese Knappheit im Angebot des Wohnungsmarktes nur dadurch beseitigt werden kann, indem das Angebot für Wohnungen in den Ballungsräumen erheblich ausgeweitet wird. Quer durch alle Parteien stellt die Schaffung neuen Wohnraums durch Anweisung neuer Wohnstadtteile wenigstens einen Baustein ihrer jeweiligen Vorstellung dar, wie es zu mehr bezahlbarem Wohnraum kommen kann.
Offenbar ist es in der Nachkriegszeit und in den sechziger Jahren gelungen, große neue Wohnstadtteile sehr viel schneller herzustellen, als heute üblich ist. Unabhängig von lokalen Besonderheiten wird hierfür auch das komplizierter geworderdenere Planungsrecht für den Städtebau verantwortlich gemacht.
In: Streit und Streitvermeidung im Familienunternehmen (2021). Festschrift für Lutz Aderhold zum 70. Geburtstag. Hrsg: H. Fr.v. Erffa / G. Lehleiter / T. Prigge. Köln. Verlag Dr. Otto Schmidt KG. S. 345-368